45 Aktionsstände luden zum Bummel über den Umweltmarkt ein Von Jennifer von Glahn Münster. „Davon gibt es nur 35 Stück in ganz Nordrhein- Westfalen. Springen Sie auf“, lud Uwe Bockhorn Fahrgäste auf sein ungewöhnliches Fahrrad ein. Acht Passagiere passen auf das runde Conference- Bike, bei dem die Fahrer im Kreis herum sitzen und gleichzeitig in die Pedale treten. Familie Wille, die am Samstagnachmittag den Umweltmarkt rund um den Aegidiimarkt besuchte, ließ sich spontan auf eine Fahrt ein. „Die Leute haben alle ganz komisch geguckt“, freute sich die 10-jährige Alina Wilmes, nach der Spritztour und wollte am liebsten gar nicht mehr absteigen. Aber es gab doch noch viel mehr an den 45 Ständen des 17. Umweltmarktes zu entdecken.
Nur ein paar Meter weiter malte ganz Münster ein Leezenbild. Ulrike
Jost-Westendorf von der Mobilen offenen Kunstschule lud jeden Besucher
ein, seinen Teil zu dem großen Leinwandgemälde beizutragen, das für
einen guten Zweck versteigert werden soll. „Bürgermeister Günter
Schulze-Blasum hat schon die roten Kirschen ausgemalt, die Fahrräder
sollen auch noch bunt werden“, so die Künstlerin. Lotta Ziese versuchte
sich derweil an ihrem ganz eigenen Kunstwerk. „Ich hab mir ein Fahrrad
ausgedacht“, erklärte die Neunjährige und tauchte den Pinsel nochmal in
ein kräftiges Orange. Auch am Stand der Stadt Münster ging es
kreativ zu. Neben Informationsbroschüren rund um das sichere Radfahren
drückte Stephan Böhme den Besuchern ein Stück bunten Draht in die Hand.
„Daraus soll ein echter Drahtesel geformt werden“, schmunzelte Böhme.
Mit den Flechtarbeiten war auch Ansgar Wüstefeld vom ADFC am Stand
gegenüber eine Zeit lang beschäftigt. Kein Problem, ADFC-Vorsitzender
Werner Ringkamp übernahm gerne. Neben Informationen über die schönsten
Radtour- Routen im Münsterland hatte Ringkamp auch persönliche
Ratschläge für die Besucher des angrenzenden Fahrradgebrauchtmarktes
vom ADFC: „Lassen Sie sich nicht zu hoch handeln“, raunte der Radprofi
Käufern zu. Ein Rat, den auch Rainhold Polle beherzigte.„ Wir suchen
ein Fahrrad für unseren Sohn Matthias. 100 Euro würde ich anlegen“. Bei
120 Leezen, die die privaten Händler über den ADFC anboten, eine
schwere Auswahl. Georg Behrens vomBezirksverbandder Kleingärtner wurde
seine Ware viel einfacher los. „Wir verschenken 500 Fleißige Lieschen.
Münster soll grüner werden“, so der Kleingärtner fröhlich. Bunt war
auch das Bühnenprogramm. Kunstfahrradgruppen und Bands sorgten für
Begeisterung. Besonders viel Applaus gab es für die Kindergruppe um
Clown Davidci. Die Grundschüler sausten auf Einrädern durch die
Gegend und beeindruckten mit Rückwärtsfahren und kleinen Kunststücken.
Schön war es dann auch, sich vom Rikscha- Service umsonst durch die
Stadt fahren zu lassen. |