Münster hat gute Chancen auf einen Sieg beim Wettbewerb „Entente Florale“
Wochenlang machten die Münsteraner ihre Stadt schön. Jetzt begutachtete die Jury-Mitglieder des Wettbewerbs „Entente Florale“ die Ergebnisse. Die Reaktionen waren begeistert. Grünflächenamtsleiter Heinrich Bruns sagte Hallo-Redakteurin Julia Wille, wie hoch die Chancen auf einen Sieg stehen, was die Teilnahme gekostet hat und wie es weitergeht.
Das Lob der Jury war riesig. Wie ernst ist das zu nehmen?
Bruns: Mit einem Treppchenplatz rechnen wir auf jeden Fall. Gold wäre prima. Dann geht’s auf europäischer Ebene weiter. Aber das ist nicht das Wichtigste.
Was dann?
Bruns: Die Aktivierung der Münsteraner. Mehr als 100 Initiativen sind zusammengekommen. Wahnsinn. Für die Verwaltungsmitarbeiter war allein diese Resonanz ein Riesenanschub. Darüber hinaus können wir aus der ausführlichen Jury-Bewertung lernen.
In welchen Bereichen?
Bruns: In Sachen touristische Vermarktung und Organisation eines
Qualitätsstandards bei Grünflächen zum Beispiel. Denn auch diese Punkte
hat die Jury geprüft.
Und was hat die Teilnahme gekostet?
Bruns: Ein eigenes Budget hatten wir – anders, als ursprünglich
geplant – nicht. Wir haben einfach die von Dem Wettbewerb unabhängige
Kampagne „Münster blüht auf“ gestartet, mit der wir langfristig
Bürgerengagement binden möchten. Deshalb läuft die jetzt auch weiter.
Dafür haben wir wenige 10 000 Euro zur Verfügung.
Unter den Jury-Mitgliedern war nur eine Frau. Macht das den Sieg schwerer?
Bruns (lacht): Nein. Männer und Frauen mögen Blumen genauso gern.
Fast die Hälfte kannte Münster übrigens schon. Das hilft bestimmt.
Was hat am meisten Eindruck hinterlassen?
Bruns: Beim Jury-Vorsitzenden Kirsten auf jeden Fall die Promenade,
die er als „Autobahn für Radfahrer“ lobte. Insgesamt die Lebendigkeit
und Geselligkeit der Münsteraner.
Ist schon ein anderer Wettbewerb in Sicht?
Bruns: Mehrere. Einer läuft schon. Wir möchten unseren Titel als Bundes-Klimaschutz- Stadt verteidigen.
Info: Von den 15 Münster-Stationen für die acht hochkarätigen
Jury-Mitglieder strich Grünflächenamtsleiter Heinrich Bruns kurzerhand
die letzten beiden (Gievenbeck und Mecklenbeck), um den Zeitplan von
acht Stunden einzuhalten. Zu Fuß, per Fahrrad, Schiff und Bus guckten
die Jury-Mitglieder sich neben Klassikern wie Promenade, Aasee und
Botanischen Garten auch Privatgärten und Gewerbegebiete an. Begutachtet
wurden außerdem Aspekte wie Leitgedanken, die der Grünfläche an der
Engelenschanze den Vortritt vor einem Parkplatz gaben. Am 8. August
wird die Jury- Entscheidung auf dem Gelände des ZDF-Fernsehgartens
bekannt gegeben. Mit 91 von 100 Punkten gibt’s Gold. Das ist die
Eintrittskarte für den Wettbewerb auf europäischer Ebene. Neben Münster
bewerben sich 15 Städte und Gemeinden darum, in Nordrhein-Westfalen
waren dies Lippstadt und Rietberg. |