Mittwoch in der Innenstadt: Die Polizei kontrolliert – und bekennt gleichzeitig Farbe Von Wolfgang Schemann Münster. Für einige Verkehrsteilnehmer wird die Schwerpunktkontrolle, die die münsterische Polizei am kommenden Mittwoch (24. Mai) in der Innenstadt durchführt, mit einer faustdicken Überraschung enden. Denn sie bekommen kein Knöllchen und auch keine Ermahnung, sondern – eine Rose.
Blumen statt Bußgeld? Nein, das gibt es nicht. Aber die Polizei hat
sich vorgenommen, dass sie diesmal nicht nur die „bösen“
Verkehrsteilnehmer straft – sondern auch die guten lobt. „Wir wollen
den Verkehrsteilnehmern, die sich ordentlich, vernünftig und
rücksichtsvoll verhalten, an diesem Tag mal eine Rose überreichen“,
sagt Petra Kreyenschulte aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums. Hintergrund
des Sondereinsatzes ist die Kampagne „Münster bekennt Farbe“, mit der
sich Münster am bundesweiten Wettbewerb „Entente florale 2006“
beteiligt. Ziel ist es, mit vielen originellen Ideen und Aktionen rund
um Blumen, Wiesen und Bäume zu einem farbenfrohen Stadtbild
beizutragen. Und die Polizei will sich an dieser Kampagne „im Namen der
Rose“ beteiligen. „Wenn die Stadt Münster aufruft, Farbe zu bekennen,
sind wir natürlich gerne dabei“, begründet Petra Kreyenschulte den
ungewöhnlichen Spezialeinsatz – schließlich sei das Präsidium, um im
blumigen Bilde zu bleiben, „in Münster fest verwurzelt“. Petra
Kreyenschulte geht im Übrigen davon aus, dass der Rosen-Einsatz für die
Polizei eine Premiere darstellt. Sie kann sich jedenfalls nicht daran
erinnern, dass es schon mal Ähnliches gegeben hat. Marc Endres,
der mit seiner Agentur „msm-kommunikation“ das Projektmanagement für
die städtische Farb-Offensive übernommen hat, konnte für seine
blumig-witzige Idee auch noch andere begeistern. Der Fachverband
deutscher Floristen stellt die „Knöllchen-Rosen“ zur Verfügung. Und
Schauspieler Leonard Lansing alias Wilsberg mimte für die Aktion schon
mal den Rosenkavalier beziehungsweise Rosendetektiv . . . Wenn
sich die sechs Beamten der Einsatzhundertschaft am Mittwochmorgen
zwecks Kontrolle in der münsterischen City aufbauen, sollte aber
niemand aus der Anwesenheit von roten Rosen auf die Abwesenheit von
dienstlicher Aufmerksamkeit schließen. Nein, nein, betont Petra
Kreyenschulte, es werde schon ernsthaft kontrolliert – „und die
Kollegen werden, wenn nötig, auch repressiv
tätig“.www.muensterbekennt-farbe.de
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