Von Helmut-Peter Etzkorn

Münster - Rosenmontagmorgen, 7.30 Uhr. Elisabeth Harbaum lädt 5000 Rosen, fünf Zentner Kamelle, zwei Kartons Sekt, 30 belegte Brötchen und zwei Tüten Orangensaft auf ihren Karnevalswagen. Der Blick zum grauen Himmel verspricht nichts Gutes: "Oh, oh, das sieht mies aus." Sie behält leider Recht. Doch Elisabeth Harbaum hat es dem Bürgerausschuss Münsterscher Karneval versprochen: "Selbst wenn es Bindfäden regnet, wir machen den Umzug bunt!" Zusammen mit zehn weiteren jecken Mädels fährt Elisabeth Harbaum seit vielen Jahren und dem Motto "Die närrischen Weiber" vom Bürgerausschuss im Umzug mit. 2007 war ihr Blumenwagen ein Hingucker, darum wurde im Rückblick auf die Entente Florale mit dem Slogan "Münster bekennt Farbe" gleich nochmal ein bunter Farbtupfer gesetzt.

Harbaum: "Wir wählen immer ein positives Motto. Die Leute sollen im Umzug nicht über Probleme grübeln." 12.15 Uhr es geht los. Die kleinen Röschen sind von Anfang an viel beliebter als Kamelle und Kekse, die sich in Pfützen auflösen. "Natürlich ist alles frisch und echt, Kunstblumen tackern wir nur als Deko an unseren Wagen", sagt Gärtnerei-Chefin Harbaum. Für die Fahrt über den Prinzipalmarkt hat sie rote Stielrosen an Bord. Nach drei Stunden Fahrt durch halb leere Straßen sind alle "närrischen Weiber" nass bis auf die Haut. Spaß gemacht hat es trotzdem: "Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei, egal ob es stürmt oder schneit", so der einhellige Tenor.