Susanne Lüerßen präsentierte ihren Rosengarten der „Entente Florale“-Jury
Von Burkhard Beintken
Münster · Hohen Besuch hat Susanne Lüerßen am Donnerstag in ihrem „Wohnzimmer“ empfangen: Die Jury des bundesweiten Wettbewerbs „Entente Florale“ nahm ihr „Wohnzimmer im Freien“, den idyllischen Rosengarten mitten in der City, unter die Lupe – und war schwer beeindruckt.
„Wir haben gesehen, wie man einen schmucklosen Hinterhof in eine Idylle verwandeln kann“, lobte der Vorsitzende der Jury, Dr. Rüdiger Kirsten, das blühende Kleinod an der Hollenbeckerstraße. „Und man spürt, dass sich in Münster sehr viele Menschen beteiligen.“ In der Tat bekennen seit gut einem Jahr immer mehr Münsteraner Farbe, um ihre Stadt im Städte-Wettbewerb des Zentralverbandes Gartenbau, des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Deutschen Tourismusverbandes zu unterstützen. Susanne Lüerßen hat ihren Garten nicht extra für die Jury hergerichtet. Den einst tristen Hinterhof hat sie nach dem Einzug in das historische Haus im Jahre 2001 mit viel Liebe zum Detail in ein lauschiges Plätzchen unter freiem Himmel verwandelt.
Von Januar bis November blüht es hier, für verschiedene Tageszeiten
gibt es unterschiedliche Plätze – je nach Lichteinfall. Und neben
zahlreichen Rosen gibt es auch Essbares: Kräuter für die Küche und
Beeren zum Naschen. Besonderer Blickfang: der sieben Meter hohe
Eukalyptus. Obwohl viel auf dem Spiel stand, ihr Garten nur eine von 15
ausgewählten Stationen der Jury bei deren Münster-Besuch war, war
Susanne Lüerßen nicht aufgeregt. „Das war eine sehr fröhliche
Angelegenheit“, berichtet sie. Ihr Ansporn, die achtköpfige Jury durch
den Privatgarten zu führen? „Es macht Spaß, einen Teil beizutragen“,
sagt sie und drückt den „grünen Daumen“. „Ich hoffe, dass Münster
gewinnt.“ „Ein gelungenes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement“,
freut sich Heinrich Bruns, als Leiter des Amtes für Grünflächen und
Umweltschutz für Münsters Wettbewerbsbeitrag verantwortlich. „Der
Wettbewerb ist unabhängig vom Ergebnis schon jetzt ein Erfolg, gerade
weil so viele Bürger mitgemacht haben.“
15 Städte und Gemeinden gehen in diesem Jahr ins Rennen um die
Medaillen. Die Sieger werden am 8. August im „ZDF Fernsehgarten“
bekannt gegeben. Wer auf Bundesebene Gold holt, hat gute Chancen, am
europaweiten Wettbewerb teilzunehmen. Darauf hofft Münster. Der
Jury-Chef nährt die Hoffnung: „Wir nehmen einen sehr positiven Eindruck
mit“, betont Kirsten. „Schon auf der Fahrt nach Münster hinein hat man
gesehen, dass es eine sehr grüne Stadt ist.“ Als besonderee Stärke
nennt Kirsten etwa die „historische Wallanlage und die Autobahn für
Radfahrer“ und meint damit die Promenade. Fazit der Jury nach acht
Stunden Münster: „Wir haben eine Stadt gesehen, die für die Zukunft
gerüstet ist.“ |