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Aufblühen am Hochbeet
Freitag, 16. Juni 2006

Im Altenzentrum Klarastift betätigen sich Senioren im Kräuter- und Obstgarten

Münster K Es begann 1988 mit winzigen Beetchen im Plastikeimer. Heute hegt und pflegt die Kräuter- und Erntegruppe des Seniorenzentrums Klarastift bereits ihren zweiten Garten.

Hochbeete, gepflegte Wege und Bänke gehören im Kräutergarten zur Senioren gerechten Ausstattung. MZ-Foto Hänscheid „Und der ist noch schöner als unser alter!“. Da sind sich an diesem Morgen Mathilde Stashik, Erika Ostermann und Maria Rohlfing einig, während sie gefühlvoll dem Unkraut den Garaus machen, das sich zwischen den kürzlich ausgesäten Schnittlauchreihen breit macht.


Der alte Garten, das war jenes Stückchen Land, das im Zuge von Neubauarbeiten auf dem Gelände „platt gemacht“ wurde – nicht aber ohne das Versprechen, dem Arbeitseifer der Gruppe, zu der auch noch Hildegard Fischer und Helene Brodowsky gehören, rasch ein neues Betätigungsfeld zu liefern. Und das hat jetzt bereits ein hübsches grünes Kleid angelegt: Denn die alten, gut tragenden Stachel- und Johannisbeersträucher haben das Umpflanzen zumeist verdaut und verheißen reiche Ernte. „Die wird aber nicht gleich verarbeitet, sondern eingefroren“, erläutert „Obergärtner“ Hermann Gepp, der gemeinsam mit seinen Damen für den Garten die Verantwortung trägt. „Denn die Gruppe will ja auch im Winter etwas tun – dann kochen wir Marmelade oder setzten Liköre an“.

Die Arbeit im Grünen an der frischen Luft genießen die Frauen sehr. Maria Rohlfing etwa, die im Dezember ihren 90. Geburtstag feiern wird, freut sich immer auf das regelmäßige Training – „zum Glück jetzt am Rücken schonenden Hochbeet!“. Lebendige Erinnerung Wichtig ist neben der körperlichen Bewegung und der Freude am Ehrenamt – denn alle Kräuter, Früchte, Gewürze und fruchtigen Leckereien gehen in die Klarastift-Küche oder an den jährlichen Basar – vor allem das Gespräch. Erinnerungen an die Kinder- und Jugendjahre, in denen Arbeit im Garten oder Landwirtschaft für die damals jungen Mädchen selbstverständlich war. „Ich würde ja so gerne noch einmal eine Kuh melken“, sagt die 89-Jährige nachdenklich.

Die vier mit Sandstein ummantelten Hochbeete quellen derzeit über von blau blühendem, duftendem Salbei – den Gepp allerdings rigeros in die Schranken weist. Die jungen Rhabarber-Pflanzen wollen noch gehegt, Petersilie und Minze, Zitronenmelisse und Bohnenkraut auch beachtet werden. Kräuter für die Küche „Die Kräuter-Palette richtet sich nach den Wünschen der Küche und soll demnächst noch erweitert werden“, erzählt der Sozialarbeiter, der durch seine guten Verbindungen auch andere Ernte-Einsätze organisiert: „Kleingärtner der Umgebung laden unsere Gruppe immer wieder ein, Bauern lassen uns ihre Holunderhecken abernten“, freut sich Mathilde Stashik.

Die neuen Obstbäume müssen zwar noch etwas älter werden, bevor sie tragen, aber auch so genießen die Seniorinnen die Arbeit – manchmal auch beim Päuschen auf den Bänken. Das Rosenbeet ergänzt derzeit die permanente Duftwolke im Kräutergarten auch noch optisch perfekt – das liebevoll gepflegte Grün zieht immer wieder auch Hausbewohner und ihre Besucher in seinen Bann. Grün tut eben allen Sinnen gut, gerade auch im Alter. K Heike Hänscheid

 
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