35 000 Besucher pilgerten nach Havixbeck unter dem Motto „Urlaub im Garten“ MÜNSTER/HAVIXBECK - „Urlaub im Garten“ – die Messe „Gartenträume“ stand unter einem Motto, das beim derzeitigen Wetter auf den ersten Blick nicht gerade verlockend erschien. Doch wer sich über die Pfingst-Feiertage zur Burg Hülshoff locken ließ, der hätte sicher seinen Flug nach Mallorca oder die Ferienwohnung auf Norderney storniert. Rund um die Wasserburg zeigten 107 Aussteller, wie traumhaft der eigene Garten sein kann – vorausgesetzt, man steckt genug Zeit, Liebe und Geld hinein. Rund 35 000 Besucher pilgerten von Samstag bis Montag gen Havixbeck, um zu schauen, zu staunen und zu kaufen. Vom Liegestuhl bis zur Blumenzwiebel, vom Sonnenhut bis zu historischen Tomaten- Sorten boten die Aussteller aus Deutschland, Holland, Belgien, Österreich und Frankreich alles feil, was der Gartenfreund braucht oder was einfach nur schön ist.
Flair wie am Mittelmeer Der Urlaub im Garten kann in die ganze Welt
entführen. Terrakotta, Steingut und Mosaiktische schaffen ein
mediterranes Ambiente, XXL-Strandkörbe und Windspiele ein maritimes
Flair. Ein vielleicht etwas weniger verbreiteter, aber konstanter Trend
ist Asien. Neben Bonsais und indischen Zelten präsentiert „Klang &
Kunst“ aus Drensteinfurt handgefertigte chinesische Gongs aus Bronze.
Ihre Schlichtheit füge sich besonders gut in japanische Gärten ein, so
die Aussteller. Verspielter sind da die leuchtend pinken Sonnenschirme,
die der münstersche Händler „Il Giardino“ nach dem Vorbild
balinesischer Tempelschirme hat anfertigen lassen. Die Spitzen sind
handgeschnitzt, die Stangen mit Metallbeschlägen verziert. Unter
dem Schirm sind passende rosa Gartenmöbel mit bestickten Kissen
arrangiert – hier wird der Garten zum Wohnzimmer. So werden auch
Gartenzwerge als Beistelltischchen zweckentfremdet, Marmortische und
Rattansessel mit dicken Polstern scheinen eher ins Esszimmer zu passen.
Klassik und Verspieltes Klassiker wie englische Teerosen und
schmiedeeiserne Rankgitter stehen neben avantgardistischen Metallbäumen
und verspielten Vogelvillen, die Günter Brötzmann aus Uffenheim selbst
entwirft und anfertigt. Das Basishäuschen kostet 100 Euro, das
Hunderwasser-Modell schon über 300 Euro. Doch die Besucher scheinen
nicht sparen zu wollen: Voll bepackt drängen sie sich an den Zelten
vorbei – ein Urlaub kostet halt. SEM |