„Große Dahlkamp“ nimmt am Bundeswettbewerb 2006 „Gärten im Städtebau“ teil Münster K Mit geschultem Auge betrachtet Kurt Schmidt die Vielfalt an Pflanzen und Kräutern am Wegesrand der Kleingartenanlage „Große Dahlkamp“. „Da lacht das Herz“, sagt er mit Blick auf die Kombination von Feucht- und Mauer-Biotop. Es bietet Lebensraum nicht nur für wild lebende Pflanzen. Auch verschiedene Kleintiere und Insekten finden zwischen Rosmarin und Thymian ein Zuhause. Jury-Chef Jürgen Sheldon (r.) und sein Kollege Klaus Deckert bestaunen die große Pflanzenvielfalt in der Kleingartenanlage „Große Dahlkamp“. MZ-Foto Brand Schmidt ist Jury-Mitglied der siebenköpfigen Kommission des Bundeswettbewerbs „Gärten im Städtebau 2006“ des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde, die gestern Halt machte an der Gartenanlage an der Wolbecker Straße. Qualifiziert hatte sich die grüne Anlage durch den Gewinn des Landeswettbewerbs im vergangenen Jahr.
Und auch diesmal ist der Vorsitzende des Kleingärtnervereins Lothar
Hitziger durchaus „guten Mutes“, bei der Siegerehrung am 9. Dezember in
Berlin wieder mit auf dem Podest zu stehen und die 51 Mitkonkurrenten
auszustechen. Ehe es soweit ist, bedarf es allerdings noch jeder Menge
Überzeugungsarbeit. Und so begeben sich Kleingärtner und Jury in
Begleitung von Bürgermeisterin Karin Reismann und dem Bezirksvorsteher
Siegfried Grenda auf eine gemeinsame Entdeckungstour durch die knapp
vier Hektar große Anlage mit seinen insgesamt 88 Einzelgärten. Anhand
von fünf unterschiedlichen Bewertungskriterien wie zum Beispiel der
sozialen Konzeption oder der Gestaltung, Pflege und Entwicklung benotet
die Kommission die Grünanlage. Und schnell wird klar: Der Kleingarten
„Große Dahlkamp“ hat so einiges zu bieten. „Die Artenvielfalt hier ist
beispielhaft“, zeigt sich Jurychef Jürgen Sheldon sichtlich beeindruckt
von der abwechslungsreichen Ansammlung an Pflanzen. Kollege Klaus
Deckert findet vor allem für die Naturerziehung lobende Worte. „Es ist
wichtig, dass Kinder lernen, wo Kartoffeln oder Möhren wachsen“, sagt
er. Drei Wochen lang ist das Entscheidungsgremium für den
Bundeswettbewerb mit dem Bus unterwegs. Durch ganz Deutschland noch bis
zum 21. Juli. Nicht nur für Jury-Mitglied Magdalena Lanfermann ist es
eine anstrengende Zeit. „Doch es macht immer wieder auch sehr viel
Spaß. Schließlich sind wir doch alle Gartenfreunde aus Passion.“ Das
sind auch die Mitglieder des Kleingärtnervereins „Große Dahlkamp“. Und
deshalb sind sie bestrebt, die Anlage ständig weiter zu entwickeln.
„Denn Stillstand ist Rückschritt“, sagt Hitziger. Aber ob das allein
auch zum Sieg reichen wird? Die Entscheidung im Dezember wird auf jeden
Fall schon jetzt mit Spannung erwartet. K OBR |