Britische Soldaten putzen ihre Vorgärten heraus Von Andreas Jankowiak Münster · Es sage noch einer, Soldaten wären nur auf Zerstörung gedrillt. Die in Münster stationierten britischen Familien beweisen nun, was eigentlich gar nicht bewiesen werden muss: Soldaten haben auch einen Blick für einen schönen Vorgarten. Die Truppenkräfte beteiligen sich an der Aktion „Münster bekennt Farbe“. Insgesamt 43 Straßenzüge mit mehr als 800 Häusern werden sich in ein buntes Blumenfeld verwandeln. Mit der Beteiligung der britischen Soldaten möchte Münster auch auf europäischer Ebene einen Schritt nach vorne machen und beim Wettbewerb „Entente Florale“ ganz weit vorne sein.
Am 13. Juli kommt eine Jury nach Münster. Dann wird es ein Bild
geben, was so manch einem Friedensaktivisten gefallen würde – Panzer in
vollem Blumenschmuck statt in Tarnfarbe. Und natürlich wird auch eine
Münsteraner Jury mit Bürgermeisterin Karin Reismann die Blumenbeete
bewerten. „Wir wollen einfach einen sehr guten Eindruck von den
in Münster lebenden Engländern hinterlassen“, erklärt Neil Wood und
platziert die Blumenkübel vor seinem Haus. Einen Eindruck sollen aber
auch seine zwei Kinder bekommen. Und zwar davon, was aus der Erde
sprießt. „Wir pflanzen jedes Jahr etwas anderes, damit die Kinder
merken, wie es wächst“, meint der Soldat. Mal reifen Kürbisse, mal
wachsen Erdbeeren. In der Siedlung in Gremmendorf, wo Neil Wood mit
seiner Familie wohnt, beteiligen sich 28 Häuser an der Aktion. Immerhin
führt der Weg zum Schulbus durch diese Straße. Unterstützung
erhalten die Briten bei dieser Aktion von Major Julian Knowles, der für
die britischen Haushalte in Coerde, Gievenbeck und Gremmendorf
verantwortlich zeichnet. „Ich war der einzige, der Deutsch konnte“,
erzählt der Major schmunzelnd. |