Der Garten von Heinz Vehring ist ein Kleinod für Menschen und Tiere
Münster - Mitten in der Stadt. Ein Haus steht neben dem anderen, Fenster an Fenster, Stein an Stein. "Dass sich dahinter so etwas verbirgt, ahnt doch niemand", sagt Heinz Vehring und bittet in seine Wohnung. Das Haus Nummer 18 ist ein Reihenhaus. Schöne Altbaufassade, schräg gegenüber die Arbeitsagentur. Vorgärten gibt es nicht, dafür eine viel befahrene Straße und Blumenvasen hinter Spitzengardinen. "Eine Zeitschrift hat einmal die verstecktesten Gärten Deutschlands gesucht. Und als sie zu mir kamen, waren sie echt verblüfft" , sagt der Hausherr. Heinz Vehring (Foto) ist Rentner, sein Garten ist sein Hobby.
"Seit 50 Jahren ist das schon so", erzählt er stolz. In der vierten Generation Schuhmachermeister fühlte sich der heute 69Jährige in seinem Beruf nie wirklich wohl. "Meine Wünsche spielten damals keine Rolle. Ich wollte Gärtner werden, aber der Schuhmacherbetrieb war nun einmal da." Also blieb die Gärtnerei ein Hobby. Über 2000 Sommerblumen blühen heute auf dem einst kahlen Grundstück hinter dem Haus. Lilien, Dahlien, Fuchsien, Hortensien, Begonien, Fleißige Lieschen. "Ich würde noch viel mehr pflanzen, aber zu viel Arbeit sollen die Blumen heute auch nicht mehr machen", meint Vehring, dem die körperliche Arbeit hier und da allmählich doch zu schaffen macht.
Anfang April macht sich der Senior Jahr für Jahr ans Umgraben. Die Erde wird gelockert, Samen gekauft und gestreut, eine Komposition ("frei Schnauze") überlegt. Ist der Aufwand nicht auch sehr kostspielig? "1000 Euro pro Jahr investiere ich schon. Aber ich habe ja kein Auto oder sonstige große Ausgaben. Der Garten ist meine Leidenschaft, so lange ich hier arbeiten kann, bleibe ich gesund." Und mit ihm die vielen tierischen Besucher. Eichhörnchen, Katzen, Schwärme von Vögeln lassen sich im Garten nieder, verscheucht werden sie nicht. Vehring: "Leben und leben lassen. Ich verabscheue Chemie, bei mir geht alles seinen natürlichen Weg. |